Moderne Verwaltung ein Oxymoron? Wie Veränderung im öffentlichen Dienst gelingen kann.
Franz Kafka schrieb ein sehr gutes Werk zum Thema Verwaltung: Das Schloss. In diesem Roman von 1922 verzweifelt der Landvermesser K. an dem bürokratischen Apparat, denn die Prozesse dauern und Transparenz fehlt vollkommen. Der Protagonist verzweifelt zwar, arrangiert sich aber irgendwie mit dem System. Der Roman bleibt allerdings ein Fragment. Wir wissen nicht, wie die Geschichte weitergeht.
Dabei ist Veränderung möglich: Ein Beispiel hierfür sind die gern zitierten und wirklich guten Stellenanzeigen des Landkreis Darmstadt-Dieburg oder auch die veränderte Wahrnehmung des kommunalen Arbeitgebers Stromnetz Hamburg, an der wir teilhaben durften.
Zukunftsstrategie 2030: Nordsachsen
Eine Verwaltung, die sich auf den Weg zur Veränderung gemacht hat, ist unser Kunde das Landratsamt Nordsachsen. Wem der Landkreis Nordsachsen bekannt ist, der weiß um seine Kulturschätze, Burgen und Schlösser. Aber auch die Stadt Torgau, eine der schönsten Renaissancestädte Deutschlands, lockt Besucher:innen an, die im Landkreis Nordsachsen ein breites Freizeit-, Gesundheits- und Wellnessangebot erleben können. Gleichzeitig ist er einer der Landkreise mit dem geringsten Durchschnittseinkommen in Deutschland.
Strahlkraft von Innen nach Außen
Um den besonderen Herausforderungen des Landratsamts begegnen zu können, haben wir eine Herangehensweise mit Zwei-Säulen gewählt. Gemeinsam mit unserem Partner Lachs von Achtern arbeiten wir in der ersten Säule an der Rekrutierung und Gewinnung von neuen Mitarbeitenden, was federführend von Lachs von Achtern übernommen wird. Bei der zweiten Säule beschäftigen wir uns als Agentur mit Veränderung. Einer der wichtigen Faktoren hierbei ist die Entwicklung eines modernen und vor allem gelebten Arbeitgeber- und Führungsleitbilds. Der größte Schritt hierbei – die Entwicklung von einer hierarchiegeprägten Führung, typisch für Verwaltungen, hin zu einer partizipativen und transparenten Führungskultur.
Führung muss dabei ganzheitlich gelebt werden – UND alle Mitarbeitenden müssen eingebunden werden. Hierzu haben wir vor kurzem einen Blogartikel erstellt. Dort könnt Ihr erfahren, wie aus Eurem entwickelten Führungsleitbild kein zahnloser Tiger wird.
Unser grundsätzlicher Ansatz ist es, die Strahlkraft von Organisationen zum Vorschein zu bringen. Dieses Strahlen muss aus dem Inneren kommen und kann erst dann nach Außen scheinen. Bei unserer Arbeit wurde uns somit eines schnell klar: Punktuelle Workshops reichen nicht aus, um eine Veränderung dieser Größe erfolgreich implementieren zu können. Unser ganzheitlicher Veränderungsansatz beruht hierbei vor allem auf der aktiven Einbindung der Mitarbeitenden: Ein Arbeitgeber- oder auch Führungsleitbild, das ausschließlich von der obersten Führungsebene entwickelt und anschließend der Organisation „übergestülpt“ würde, wäre zu weit entfernt vom Hauptteil der Organisation.
Die nächsten geplanten Schritte umfassen die Ausbildung von internen „Leitbildbotschafter:innen“ und der Erweckung des Leitbilds zum Leben durch z.B. Teammaßnahmen, nachhaltige und transparente Zielvereinbarungen, Veränderungen von Stellenanzeigen sowie 360° Feedback.
- To be continued. -