Wie Euer Führungsleitbild nicht zum zahnlosen Tiger wird: Unsere TOP 5 Learnings

„90% der Arbeitnehmenden entscheiden sich aufgrund der Zusammenarbeit mit ihren Vorgesetzten dazu, im Unternehmen zu bleiben oder das Unternehmen zu verlassen.“
Das zeigt eine aktuelle Stepstone Studie.
Was bedeutet das für Führung?
Unsere TOP Learnings aus der Führungsleitbildentwicklung
Aus der Arbeit mit unseren Kunden haben wir für Euch unsere TOP Learnings mitgebracht. Ihr erfahrt im Folgenden, wie sich ein Leitbild gut entwickeln lässt und was Ihr unbedingt beachten müsst:
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Bindet möglichst alle Führungskräfte ein. Am Ende geht es darum einen Konsens zu finden, wie Führung ausgestaltet und tagtäglich gelebt wird. Damit möglichst alle Führungskräfte sich mit dem Führungsleitbild identifizieren können, müssen sie sich am Entwicklungsprozess aktiv beteiligen können.
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Über den kompletten Prozess hinweg sollte eine offene und transparente Kommunikation stattfinden. Generell gilt: Ein Führungsleitbild sollte nicht nur „oben beschlossen“ und „nach unten“ kommuniziert werden. Von Anfang an sollte bei der Entwicklung des Führungsleitbildes auf Transparenz geachtet werden. Der Prozess sollte kommunikativ begleitet werden, sodass auch jederzeit Fragen der Mitarbeitenden beantwortet werden können.
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Nehmt die Wichtigkeit der Aufgabe ernst. Veränderung braucht Zeit. Oder wie der Autor Sergio Bambaren sagt: „Die wichtigste Zutat, die nötig ist, damit echte Veränderung eintreten kann, ist Zeit.“ Die Entwicklung eines Führungsleitbildes ist ein großer Change-Prozess. Werdet nicht ungeduldig, wenn es die ein oder andere Abstimmungsschleife benötigt oder verliert nicht euer Ziel aus den Augen, wenn es länger dauert als zu Beginn angenommen. Es wird sich am Ende definitiv auszahlen, alle Beteiligten ins Boot zu holen.
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Bindet alle wichtigen Stakeholder mit ein. Wenn ihr dies nicht tut, entwickelt ihr lediglich einen zahnlosen Tiger und kein richtig gutes Führungsleitbild. Die Implementierung des Führungsleitbildes im Unternehmen ist zum Scheitern verurteilt, wenn beispielsweise die Geschäftsführung nicht richtig abgeholt und eingebunden wurde.
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Der Prozess der Führungsleitbildentwicklung ist ein Prozess der Aushandlung. Das heißt ganz klar: Alle Meinungen und Perspektiven müssen auf den Tisch, aktives Zuhören und Nachfragen sind erwünscht, um die Sichtweisen der anderen verstehen zu können. Immer wieder begegnet es uns beispielsweise, dass viele unter Feedbackorientierung etwas ganz Unterschiedliches verstehen. Die eine versteht darunter eine aktive, permanente Rückmeldung und für den anderen bedeutet es „Nichts gesagt, ist halt gelobt“.
Das Führungsleitbild ist entwickelt. Und dann?
Seid Vorbilder, lebt die aufgestellten Werte und füllt das Leitbild mit Leben.
So viel vorneweg: Es reicht nicht, das Führungsleitbild nur auf das Papier zu bringen. Jetzt muss das Leitbild verinnerlicht und gelebt, also durch die Führungskräfte in das Unternehmen getragen werden. Entsprechende Maßnahmen müssen aufgestellt und in den Arbeitsalltag integriert werden.
Hier bieten sich nicht nur regelmäßige Workshops zum Thema Führung und zur Entwicklung von Führungskräften an, sondern insbesondere auch der Austausch mit allen Mitarbeitenden. Feedback zum eigenen Vorgesetzten- und Führungsverhalten ist wichtig und kann, wenn es in einem konstruktiven Rahmen geäußert wird, zu wichtigen Schritten bei der Weiterentwicklung der eigenen Führung beitragen.
Führung verändert sich.
Galt vormals der Leitsatz „Keine Kritik ist Lob genug“ und war die Führung vor allem eine Position, die mit Macht gleichgesetzt wurde, so ist Führung heute sehr viel facettenreicher und basiert größtenteils auf anderen Werten.
Ingo Bertram, Pressesprecher von Otto sagt dazu „Letztendlich ist Führung ein Prozess, der nie endet. Führung ist eine Tätigkeit und kein Titel.” 1
Es geht nicht nur darum, dem Team wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen, damit alle Mitarbeitenden gut arbeiten können. Wichtig ist auch jeden einzelnen Mitarbeitenden und das Team als Gesamtes zu empowern, zu befähigen und zu bestärken. Vertrauen gewinnt somit einen neuen Stellenwert und wird bei den meisten Unternehmen zu einem, wenn nicht sogar zu dem wichtigsten Grundpfeiler des Führungsleitbildes. Vertrauen bedeutet hier, den Mitarbeitenden Freiraum für eigenständiges Handeln und das Treffen von Entscheiden zu geben, dabei auf ihre Kompetenzen und Fähigkeiten zu vertrauen – sie aber auch zu unterstützen, wenn das gebraucht wird.
Schließlich müssen die Werte und Haltungen, die Führung zugrunde liegen sollen, weitergedacht werden: Was leitet sich daraus ab? Welche Führungsinstrumentarien können davon ausgehend etabliert werden? Beliebte Instrumentarien wären beispielsweise die schon angesprochenen Feedbackgespräche oder wöchentliche Check-Ups. Ein gut gelebtes Führungsleitbild und das daraus resultierende Verhalten von Vorgesetzten und Führungskräften trägt nicht nur entscheidend zur Identifikation mit dem Unternehmen bei, sondern auch dazu, dass sich Mitarbeitende besser und verlässlicher in einem Unternehmen entwickeln können (Stichwort: fachliche Karriere). Denn überall gelten die gleichen Haltungsgrundsätze, was Mitarbeitenden Konstanz und Verlässlichkeit vermittelt.
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